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Überwachung der Küste

 

Hochleistungsfähige Simrad® HALO24-Pulskompressions-Radargeräte werden zusammen mit Software des führenden britischen Unternehmens Cambridge Pixel eingesetzt, um die lebensrettende Arbeit der Station der National Coastwatch Institution in Felixstowe zu optimieren.

Unterstützung für vielbeschäftigte Wachleute

 

Die National Coastwatch Institution (NCI) ist eine freiwillige Organisation, die im Jahr 1994 gegründet wurde, um erneut eine visuelle Überwachung der britischen Küste ins Leben zu rufen, nachdem viele kleine staatlich betriebene Küstenwachen im Rahmen kosteneinsparender Maßnahmen geschlossen wurden, um die Überwachung an wichtigen regionalen Drehkreuzen zu zentralisieren. Die NCI finanziert sich vollständig aus Spenden aus privater und kommerzieller Quelle.

 

Derzeit verfügt die NCI über 57 Stationen. Die Hauptaufgaben der freiwilligen Wachleute liegen in der visuellen Überwachung des Meeres und der Küste sowie in der Überprüfung wichtiger UKW-Funkkanäle.

 

Die NCI-Station in Felixstowe überblickt einen geschäftigen Teil der Ostküste Englands mit den großen Handelshäfen Felixstowe und Harwich sowie Freizeit- und Angelaktivitäten am Strand und auf dem Wasser.

 

 

Ein Team von 60 hochqualifizierten Freiwilligen arbeitet in Schichten zu zweit oder zu dritt, um alles im Auge zu behalten.

 

Auch wenn es sich um erfahrene Wachleute handelt, sind dem Team der NCI bei der Beobachtung und Verfolgung des Geschehens auf dem Wasser natürliche Grenzen gesetzt. Sie blicken häufig auf zahlreiche Yachten, Motorboote, Fischerboote, kleine Wasserfahrzeuge, Kitesurfer, Paddelboote, Schwimmer und große Handelsschiffe. Das neue Überwachungssystem stellt ein bahnbrechendes Projekt für die NCI dar, das die Arbeit der Wachleute erleichtern und ihre Chancen erhöhen wird, problematische Situationen zu erkennen, sobald sie entstehen.

 

Neue Technologie für die Rettung

 

Für die Erstellung des Systems wurden SPx Server Radar-Tracker und RadarWatch-Displayanwendungen von Cambridge Pixel ausgewählt. Die Software integriert das Software Developer Kit (SDK) von Navico, um die Leistung von zwei Simrad® HALO24-Pulskompressions-Radargeräten zu nutzen und sie mit automatisierten Slew-to-Cue-Videokameras zu verbinden. Erfasste Ziele können somit sowohl optisch als auch elektronisch detailliert überwacht werden.

 

Die Simrad® HALO24-Radargeräte verfügen über erweiterte Erkennungsfunktionen für kurze und lange Reichweiten, die sich perfekt für die Abdeckung des Gewässers vor Felixstowe South Beach und der Mündung zum Fluss Deben eignen. Die Benutzer steuern das Radar über die Cambridge Pixel-Software mit einer vollständig integrierten Überwachungssuite. Das System bietet den Wachleuten zudem ein integriertes Display mit Radarvideo-, Track-, Kamera- und AIS-Schiffstransponderdaten.

 

Diese technologische Verbesserung bietet dem Team der NCI die besten Chancen, die nationalen Rettungsdienste Großbritanniens in kürzester Zeit zu alarmieren, selbst zu Spitzenzeiten, in denen sich ihnen ein sehr geschäftiges Bild bietet.

 

Bei mehreren anderen namhaften Projekten kommen ebenfalls die Software von Cambridge Pixel sowie Simrad® Radargeräte zum Einsatz, darunter Steuerungssysteme für unbemannte Überwasserschiffe des führenden Bauunternehmens ASV Global sowie Überwachungsanwendungen in Dover, Europas verkehrsreichstem Roll-on-Roll-off-Fährhafen.

 

Bei dieser Zusammenarbeit mit der NCI werden jedoch erstmals lebensrettende Dienstleistungen verbessert, insbesondere in Bereichen, in denen sich die manuelle Überwachung zu Spitzenzeiten schwierig gestalten könnte.

 

Die Planung für die Installation in einer zweiten Station der NCI läuft. Canvey Island ist ein weiterer beliebter Ort für Freizeitaktivitäten auf dem Wasser an der Ostküste Englands und liegt direkt an der Mündung der Themse in die Londoner Häfen.

Vorteile in der Praxis

 

Ian Clarke von der Felixstowe Coastwatch erklärt: "Die neue Ausrüstung hat unsere Wachsamkeit an der Küste in Felixstowe erheblich verbessert, insbesondere unsere Überwachung der Mündung zum Fluss Deben, einem lokalen Problembereich, an dem Boote auf Grund laufen können. Wir verfügen dort über eine CCTV-Kamera auf einem 9 m hohen Mast. RadarWatch ermöglicht es der Kamera, zu schwenken und automatisch Ziele zu verfolgen, die vom Radar erkannt werden. Dies ist eine anspruchsvolle und zeitaufwändige manuelle Aufgabe."

 

"Eine weitere hilfreiche Funktion ist die Fähigkeit der Software, primäre Radar-Tracks mithilfe von Augmented Vision mit Daten von AIS-Schiffstranspondern zu verbinden. Das wird es uns ermöglichen, ein Schiff zu identifizieren und, falls es vom Radar verschwindet, die Identität und den letzten Standort an HM Coastguard zu übermitteln."

Alt trifft auf neu

 

Die Station der NCI in Felixstowe befindet sich auf dem Martello-Turm "P", der Teil eines völlig anderen Alarmsystems war, das im 19. Jahrhundert geschaffen wurde.

 

Martellos sind in der Regel kleine Verteidigungsfestungen, die seit den französischen Revolutionskriegen gebaut wurden. Sie wurden in der Regel an der Küste errichtet, ragten bis zu 12 m hoch und verfügten über zwei Etagen, in denen eine Garnison aus einem Offizier und 15 bis 25 Männern untergebracht war.

 

 

Ihr rundes Design mit dicken massiven Mauern machte sie widerstandsfähig gegenüber Kanonenfeuer. Gleichzeitig bot ihre Höhe eine ideale Plattform für ein einzelnes schweres Artilleriegeschütz, das einen kompletten 360-Grad-Kreis auf dem Flachdach abdecken konnte. Viele Martello-Türme existieren noch heute, und wie im Fall von Felixstowe stellen sie das perfekte maritime Beobachtungszentrum dar.

 

Auf der Webcam-Seite von NCI Felixstowe können Sie sich einige der heute von den Wachleuten überwachten Bereiche ansehen.